Die Reform des rechtlichen Rahmens für den Zugang von Palästinenser:innen zum libanesischen Arbeitsmarkt von 2010 löste im Libanon, in Palästina und auf internationaler Ebene hitzige politische Debatten aus. In diesem Artikel werden die Initiativen analysiert, die der Reform vorangegangen sind. Zentral ist dabei folgende Frage: Welche Begriffe haben palästinensische politische Unternehmer zur Bezeichnung des besonderen Charakters der Palästinenser:innen bemüht? Der Artikel zeigt auf, wie eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen, die mit palästinensischen Geflüchteten im Libanon arbeiten, die Begriffe «Rückkehr» und «Würde» neu prägten, um ein für ihre Forderungen nach rechtlichen Reformen günstiges intellektuelles Umfeld zu schaffen. Diese zwei Begriffe betreffen aber nicht nur die Arbeitsrechte der Palästinenser:innen im Libanon, sondern zielen auf eine besondere Form von Verankerung dieser Bevölkerungsgruppe in dem Land ab. Aus dieser Perspektive sind sie Bestandteile eines «Diaspora-Projekts», in dem Palästinenser:innen in einem (imaginierten) Zwischenraum zwischen ihrem Gastland und ihrer Heimat als Kollektiv existieren.
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