Sexualisierte Gewalt ist ein zentraler Sorgenpunkt in der humanitären Arbeit: Dabei geht es um die Abbildung von Gesichtern in der Kommunikation von NGOs, den Schutz von Frauenrechten, die Geschäftspolitik von internationalen Organisationen und die für die Beschreibung häufig tabuisierter Themen verwendeten Begrifflichkeiten. Diese Fragen haben in den letzten 15 Jahren an Bedeutung gewonnen, wodurch die Problematik selbst – und insbesondere Vergewaltigung in Kriegssituationen – zu einem wiederkehrenden Thema des humanitären Diskurses geworden ist.
In diesem Artikel beleuchtet Françoise Duroch die Darstellung von Frauen in der humanitären Kommunikation, die häufig durch den Filter der Mutterschaft geschieht. Dabei untersucht die Autorin auch, wie sich Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) des Konzepts der «Gewalt gegen Frauen» nach und nach angenommen hat.