Das in der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo gelegene Bunia ist zentraler Schauplatz der vielschichtigen ethnischen Konflikte, die in der Region seit 1999 wüten. Die Gewalt erreichte im Mai 2003 einen Höhepunkt, als es nach dem Rückzug der ugandischen Truppen zu einer Konfrontation zwischen den zwei Kriegsparteien kam, welche die grössten kriegsführenden Volksstämme vertreten. Dabei wurden Tausende Zivilist:innen getötet oder vertrieben.
Im selben Monat baute Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) Schweiz ein provisorisches Feldspital auf. Rund 70 Prozent der im Jahr 2003 behandelten chirurgischen Fälle gehen auf gewaltsame Angriffe hauptsächlich mit Schusswaffen und Buschmessern zurück. Trotz der Entsendung internationaler Friedenstruppen und verschiedener Friedensgespräche und Einigungen bleibt Bunia eine der labilsten Zonen im Ostkongo. Das Programm zur medizinischen Versorgung von Betroffenen sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt wurde als Teil des Nothilfeeinsatzes in Bunia lanciert.