In Entwicklungsländern hat der Bergbau weitreichende Konsequenzen für die Gesundheit: Dazu gehören Umweltverschmutzung, die Verbreitung übertragbarer Krankheiten, Gewalt, Enteignungen und die Beeinträchtigung der Ernährungssicherheit. Das schnelle Wachstum des Bergbausektors und immer häufiger auftretende Umweltkatastrophen zwingen medizinische Hilfsorganisationen, neuartige Kompetenzen zu entwickeln.
Während humanitäre Hilfsorganisationen zum Einsatz in Gebiete berufen werden können, in denen Bodenschätze abgebaut werden, vertritt Philippe Calain in diesem Essay die Meinung, dass die Erdöl- und Mineralgewinnung einen grundlegenden Wertekonflikt zwischen dem humanitären Sektor, der Privatwirtschaft und der privatisierten Philanthropie ans Licht bringt.
Verschiedene medizinische Hilfsorganisationen können je nach ihrer Verortung zwischen pragmatischen und prinzipientreuen Ansätzen und ihrer Bereitschaft, neue technische Kapazitäten zu entwickeln, unterschiedlich auf diese Herausforderungen reagieren.